Walter Guttmann, geboren am 8. Mai 1887 in Zoppot (Pommern), war Buchhändler. 1933 bis 1938 lebte er in der Neue Weinsteige 3.
Im April 1939 wurde vom NS-Regime das „Gesetz über Mietverhältnisse mit Juden“ erlassen, das etliche Jüdinnen und Juden zwang, ihre Wohnungen zu verlassen. Ab 1939 sind einige Umzüge von Walter Guttmann nachweisbar: 1939 zog er in die Hohenstaufenstraße 17 und dann in die Hohenheimer Straße 63. Im Jahr 1940 ist er laut Adressbuch in der Blumenstraße 2 untergekommen und von 1940 bis 1942 in der Seestraße 114. Diese vier Adressen waren vermutlich „Judenhäuser“ oder Ghettohäuser, wo mehrere Parteien auf engstem Raum zusammenleben mussten.
Am 26. April 1942 wurde er mit rund 1000 weiteren Jüdinnen und Juden aus Württemberg und Hohenzollern nach Izbica deportiert. Auf den 8. Mail 1945 wurde er für tot erklärt.
Am 10. November 2006 wurde in der Neuen Weinsteige 3 ein Stolperstein für Walter Guttmann verlegt.
HIER WOHNTE
WALTER GUTTMANN
JG. 1887
DEPORTIERT 26.4.1942
IZBICA
ERMORDET
Recherche und Text: Stolperstein-Initiative Stuttgart-Süd