Mathilde Levy wurde am 20. Oktober 1897 in Bollendorf Kreis Bitburg – damals Rheinprovinz – geboren. Ihre Eltern waren Isidor Levy und Marianne Mayer Levy.
Über Mathilde Levys Leben ist nicht viel bekannt. Ihr Sohn Jürgen wurde am 10. Juni 1927 in Stuttgart geboren. Den Vater ihres Sohnes – namens Gutmann – hat sie offenbar nicht geheiratet. Mathilde Levy pendelte offenbar immer wieder zwischen Trier und Stuttgart, wo sie jeweils einen Wohnsitz hatte.
Im Bardiliweg 12 in Gablenberg lebte sie ab 1939 im Haus mit den jüdischen Familien Einstein, Kahn, Strauß, Gidion, Rosenrauch und Wolf. Der NS-Staat verbot, dass jüdische Menschen mit „arischen“ in einem Haus wohnten. Ob auch Mathilde Levy zusammen mit den älteren Hausbewohnern in das Zwangsheim nach Weißenstein deportiert wurde, ist nicht nachweisbar.
Ihrem Sohn Jürgen gelang es offenbar, bis ins niederländische Groningen zu entkommen. Er wurde gefasst und ausgeliefert. Am 31. März 1944 starb der 17-jährige Jugendliche in „Midden Europa“ unter ungeklärten Umständen.
Seine Mutter Mathilde Levy wurde nach Auschwitz deportiert, wo sie nach ihrer Ankunft ermordet wurde. Auch ihre Schwester Bertha Levy, geboren am 2. Dezember 1895 wurde in Auschwitz ermordet – am 13. September 1942, zwei Tage nach der Deportation. Ihr Bruder Sylvanus Sylvain Levy, geboren am 12. Mai 1903 starb am Tag der Befreiung, dem 8. Mai 1945, im Konzentrationslager.
Der Stolperstein für Mathilde Levy wurde im März 2007 im Bardiliweg 12 verlegt.
Putzpaten: eine Vierer-Wohngemeinschaft junger Menschen
Recherche und Text: Gerhard Hiller, Gudrun D. Greth, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost