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Hedwig Lutz, Farrenstraße 21

Hedwig Lutz wurde am 30. Januar 1906 in Steinheim/Murr in die Familie Seufert geboren. Ihr Vater war Schreiner, die Mutter Hausfrau. Sie hatte 13 Geschwister, von denen vier im Kindesalter verstarben. Sie besuchte die Volksschule in Steinheim.
Mit 14 Jahren arbeitete sie in einer Bürstenfabrik in Ludwigsburg, blieb aber bei ihren Eltern in Steinheim wohnen. Es folgten weitere, jeweils nur kurzfristige Beschäftigungen, u.a. bei Bosch und bei Bleyle.
Sie zog nach Stuttgart um, war jedoch arbeitslos und bewohnte ein Zimmer in Degerloch.
In dieser Zeit lernte sie den Küfer Karl Lutz, kennen. Beide heirateten 1926 und zogen in die Farrenstraße 21. Die Ehe blieb kinderlos. Nach der Heirat hatte sie wieder nur kurzfristige Beschäftigungen, u.a. bei Waldorf Astoria und in Kellers Tuchhandlung. Karl Lutz war bei der Württembergischen Fettschmelze beschäftigt.
Im Juni 1932 kam Hedwig Lutz in die psychiatrische Abteilung des Bürgerhospitals (Diagnose: Schizophrenie). Von dort wurde sie Ende Juli nach Göppingen in die Heilanstalt Christophsbad verlegt, aber dann für kurze Zeit entlassen. Ein weiterer Aufenthalt in Göppingen ist vom Oktober 1932 bis Januar 1933 nachgewiesen. Ab 17. Januar 1933 folgten sieben Jahre in der Heilanstalt Weißenau (Ravensburg). Am 3. Mai 1939 kam sie in die Heilanstalt Liebenau.

Von dort wurde sie am 13. August 1940 in die Tötungsanstalt Grafeneck abgeholt und sofort nach ihrer Ankunft in der Gaskammer ermordet.

Der Stolperstein fur Hedwig Lutz wurde am 15. September 2015 verlegt.
Die Inschrift lautet:
    HIER WOHNTE
    HEDWIG LUTZ
    GEB. SEUFERT
    JG. 1906
    EINGEWIESEN 1939
    HEILANSTALT LIEBENAU
    ‘VERLEGT’ 30.8.1940
    GRAFENECK
    ERMORDET 30.8.1940
    AKTION T4

Recherche und Text: Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost