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Adolf und Emma Ehrlich sowie Cilly Jablonsky, Olgastr. 124

Adolf Ehrlich (geb. am 30.1.1877) und Emma Ehrlich (geborene Mendle, geb. am 6.8.1884 (oder 1881) in Augsburg) lebten seit 1930 in der Olgastraße 124. Adolf Ehrlich war Kaufmann für Brauereiartikel. Am 18. September 1915 kam in Stuttgart ihre Tochter Cilly zur Welt.

Cilly Ehrlich heiratete 1939 Kurt Jablonsky und zog mit ihm nach Heidelberg, wo sie bis 1940 zusammenlebten.

Im Zuge des „Gesetzes über Mietverhältnisse mit Juden“ vom 30. April 1939 wurde das Ehepaar Ehrlich gezwungen, die Wohnung in der Olgastraße zu verlassen. 1940 bis November 1941 lebten die beiden in einem sog. „Judenhaus“/Ghettohaus auf beengtem Raum in der Johannesstraße 79 im ersten Stock.

Ende November musste sich das Ehepaar mit ihrer Tochter am Killesberg einfinden, und alle drei wurden am 1. Dezember nach Riga und von dort ins Lager im ehemaligen Gutshof Jungfernhof deportiert. Emma und Cilly wurden wahrscheinlich am 26. März 2024 im nahegelegenen Wald von Bikernieki erschossen; den Akten ist zu entnehmen, dass sie auf dieses Datum für tot erklärt wurden. Die Spur von Adolf Ehrlich verliert sich. Vermutlich hat er die schlimmen Lebensbedingungen und die strenge Kälte im Lager nicht überlebt.

Im März 2005 wurden in der Olgastraße 124 Stolpersteine für Adolf und Emma Ehrlich sowie für Cilly Jablonsky verlegt.

Recherche und Text: Stolperstein-Initiative Stuttgart-Süd