Über August Schlienz ist uns nur wenig bekannt. Über seine Kindheit und Jugend, über seinen Bildungsweg, seinen Beruf, sein Krankheitsbild wissen wir nichts.
August Schlienz wird am 3. Juni 1892 in diesem Haus geboren. Sein Vater ist Johann Schlienz, seine Mutter heißt Christine, geborene Ranger. Sohn August wird im Mai 1936 im Alter von 44 Jahren in die Heil- und Pflegeanstalt in Stetten im Remstal aufgenommen und am 30. September 1940 „verlegt“. Das heißt August Schlienz wird mit einem der berüchtigten Busse nach Grafeneck transportiert und noch am selben Tag in der dortigen Gaskammer ermordet. Eines der 10.456 Grafeneck-Opfer ist August Schlienz.
Seine Leiche wird im Krematorium verbrannt. In der Urnenliste ist sein Name vorhanden. Es ist anzunehmen, dass die Eltern die Urne erhalten haben. Sicher ist, dass die Eltern eine Benachrichtigung bekommen haben, einen so genannten „Trostbrief“, in dem mit hoher Wahrscheinlichkeit die wahre Todesursache verschwiegen und das Todesdatum gefälscht wurde.
Ein Stolperstein wurde für August Schlienz am 16. April 2012 verlegt.
Recherche und Text: Elke Martin, Heinz Wienand
Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf