Brigitte Marianne Köppe kam am 5. November 1943 zur Welt.
Zwölf Luftangriffe hatte Stuttgart bereits erlebt, als Brigitte Köppe geboren wurde.
Wir wissen nicht, ob Brigittes Vater als Soldat im Krieg war und die Mutter ohne ihn mit dem Tod der kleinen Tochter zurechtkommen musste.
Brigittes Eltern – Maria Köppe, geb. Meyer und der Kaufmann Reinhard Friedrich Köppe – hatten am 5. April 1937 in Stuttgart geheiratet und lebten seitdem in dem Haus, das Großvater Köppe in der ruhigen Bergstraße 64 erbaut hatte. Nach dem Tod des Großvaters lebte die
verwitwete Großmutter Helene Köppe seit 1940 allein die 2. Etage, Brigittes Eltern lebten in der ersten Etage.
Am 17. Dezember 1943, nur sechs Wochen nach ihrer Geburt, starb das kleine Mädchen im Städtischen Kinderkrankenhaus in Stuttgart. Als Todesursache vermerkte der Standesbeamte: „Angeborener Analverschluss“. Eine solche Fehlbildung, die in der 5. bis 6. Schwangerschaftswoche durch eine Infektion oder Durchblutungsstörung entstehen kann, wird heute operativ behandelt.
Das war damals im Kinderkrankenhaus in der Birkenwaldstraße 10 (heute Türlenstraße 22), das keine kinderchirurgische Abteilung hatte, nicht möglich, man brachte sie auch nicht in ein entsprechendes Krankenhaus.
Vermutlich gab man dem kleinen Mädchen nichts mehr zu essen, da ihr Darm nicht ausgebildet war und verabreichte ihr Mittel, die sie beruhigen und ihr einen „sanften Tod“ bringen sollten.
In Erinnerung an das Gablenberger Kleinkind Brigitte Köppe verlegte Gunter Demnig am 4. März 2022 in der Bergstraße 64 einen Stolperstein für Brigitte Köppe.
Recherche: Elke Martin
Recherche und Text: Gudrun Greth. Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost
Zeremonie: Walter Geisse, Ulrike Ebke-Riess