Gustav Osswald wurde am 24. Februar 1870 geboren, war evangelisch, ledig und als einfacher Arbeiter tätig. Eines Tages fiel er der Polizei auf und kam ins Gefängnis. Von dort wurde er am 4. August 1936 in die Heilanstalt Winnental eingewiesen. Die Diagnose lautete „senile Demenz“. Gustav hatte einen Bruder, Wilhelm, der in Stuttgart lebte. Der Vater, Josef Ferdinand Osswald, war zu der Zeit verschollen, die Mutter, Karoline Osswald, geborene Wiedmann, bereits verstorben.
Am 11. Juni 1940 wurde Gustav Osswald von Winnental abgeholt und nach Grafeneck „verlegt“ und dort am selben Tag ermordet. In der Nazi-Ideologie war sein Leben nur Ballast für die Gesellschaft.
Am 11. Juli 2018 wurde für Gustav Osswald in der Fehrbelliner Straße 57, seinem letzten selbst gewählten Wohnort, ein Stolperstein verlegt. Die Straße hieß früher Lichtensteinstraße und wurde 1938 umbenannt.
Recherche und Text: Elke Martin, Heinz und Hildegard Wienand, Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf