Gustav Ziegler wurde am 26. Oktober 1878 in Feuerbach geboren. Sein Vater, Friedrich Ziegler, war Heizer, seine Mutter, Karoline Ziegler, eine geborene Baitinger. Er hatte noch Geschwister, aber über sie wissen wir nichts Näheres. Gustav war evangelisch und arbeitete als Packer. Er heiratete Berta Gühring aus Feuerbach und hatte mit ihr einen Sohn. Sein letzter Wohnort war in der Kärntner Straße 35, die bis 1936 Moltkestraße hieß.
In Gustavs Familie lag mütterlicherseits eine schwere erbliche Belastung vor, die mit Alkohol zusammenhing. Heute wissen wir, dass der Alkoholismus zu schweren Erbschäden führen kann, uns steht es aber nicht zu, diese Menschen zu verurteilen. Wer weiß, was sie in ihrem Leben alles erleben und erleiden mussten.
Am 12. August 1927, im Alter von 48 Jahren, wurde Gustav Ziegler in die Heilanstalt Winnental eingewiesen: Die Diagnose lautete „Alcoholismus chronicus“. Von Winnental kam er fast 2 Jahre später in die Heilanstalt Schussenried, wo er 11 Jahre lang – bis zu seiner „Verlegung“ blieb. Am 18. Juni 1940 wurde er abgeholt und in einem der berüchtigten Busse mit abgedunkelten Scheiben direkt in die Tötungsanstalt Grafeneck „verlegt“. Noch am Tag seiner Ankunft wurde der 61-Jährige in einer zur Gaskammer umgebauten Garage durch einströmendes Kohlenmonoxid ermordet.
Am 16. April 2012 wurde für Gustav Ziegler ein Stolperstein verlegt.
Recherche und Text: Heinz Wienand, Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf