Karoline Marx wurde am 29. Mai 1875 geboren. Sie lebte mit ihrem Mann Gottlieb Kömpf sowie den drei Kindern Gottlieb, Maria und Eugen in der Feuerbacher Marktstraße 12, heute Klagenfurter Straße.
Von Beruf war sie Arbeiterin und bis 1924 in verschiedenen Betrieben tätig. Dann wurde sie – wie es heißt – invalidiert. Ein Grund für die Invalidierung wurde nicht genannt. Auf Anweisung eines Arztes wurde sie im Jahr 1929 in die Württembergische Landesfürsorgeanstalt Markgröningen wegen „Erkrankung“ aufgenommen.
Nach mehr als 10 Jahren wurde Karoline Kömpf am 7. August 1940 „verlegt“ in das Samariterstift Schloss Grafeneck bei Münsingen und noch am selben Tag in der dortigen Gaskammer getötet. Als Todesursache wurde „Herzschlag“ angegeben.
Im Jahr 1946 stellte der Sohn Gottlieb Kömpf einen Antrag auf Wiedergutmachung bei der Landesbezirksstelle Stuttgart wegen „Schadens an Leben und Gesundheit“ seiner Mutter. Der Antrag wurde zurückgewiesen mit der Begründung, für Karoline Kömpf könne keine Entschädigung gewährt werden, weil sie das Opfer ihrer Krankheit sei und sich nicht etwa gegen die Nationalsozialisten gewandt habe.
Am 11. April 2011 wurde für Karoline Kömpf ein Stolperstein verlegt.
Ihr Name steht auf dem Mahnmal für Opfer der NS-Zeit auf dem Feuerbacher Friedhof.
Recherche und Text: Elke Martin, Heinz Wienand
Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf