Lore Ruisinger wurde am 20.2.1939 geboren. Bis zu ihrer Einweisung in die Heilanstalt Eichberg am 16.10.1941 wohnte Lore mit ihren Eltern Wilhelm und Elsa Ruisinger und einer älteren Schwester in der Dachtlerstraße 5 im 1. Stock. Der Zugang war auf der Rückseite des Hauses.
Wegen der geistigen Behinderung musste das Kind dem Städtischen Gesundheitsamt in Stuttgart gemeldet werden und dann dem Reichsausschuss in der Tiergartenstraße 4 in Berlin. Dieser verfügte 1941 die Einweisung in die sogenannte „Kinderfachabteilung“ der Heilanstalt Eichberg bei Hattenheim im Rheingau.
In eigens eingerichteten „Kinderfachabteilungen“ ging es darum, »lebensunwertes« Leben schon kurz nach der Geburt oder beim Aufwachsen zu vernichten. Mehr als 500 Kinder und Jugendliche starben während des Bestehens der „Kinderfachabteilung“ auf dem Eichberg, die überwiegende Mehrheit von ihnen wurde wahrscheinlich ermordet.
Am 21.4.1942 wurde die kleine Lore mit dem Medikament Luminal oder mit einem anderen überdosierten Schlafmittel getötet. Sie wurde nur 3 Jahre alt.
Am 15. September 2015 erhielt Lore Ruisinger einen Stolperstein.
Bei der Verlegung sprach auch Dr. Karl-Horst Marquart. In seinem Buch „Behandlung empfohlen“ (Stuttgart 2015) nennt er Lore Ruisinger auf Seite 163.
Recherche und Text: Heinz Wienand, Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf