Er wurde am 28.5.1892 geboren und evangelisch getauft. Von 1898 bis 1905 besuchte Max die Volksschule in Feuerbach. Danach machte er 3 Jahre lang eine kaufmännische Lehre.
Von seinem Vater kennt man nur den Vornamen: Eugen. Max wohnte bis 1934 bei seiner Mutter Maria in der Ludwigstraße 1, der heutigen St. Pöltener-Str. 1.
Von 1935 bis 1937 wohnte Max Richter in Hindenburgstraße 8, der heutigen Weilimdorfer Straße 8.
In der damaligen Zeit herrschte große Arbeitslosigkeit, und so war auch Max Richter ein „Gelegenheitsarbeiter auf Wanderschaft“ wie aus den Unterlagen hervorgeht. Ab Mai 1937 war Max Richter im „Wanderhof Herzogsägmühle“ in Peiting, östlich von Kempten, heute eine soziale Einrichtung der Diakonie. Er war laut Gutachten „hilfsbedürftig“ und zu 40% arbeitsunfähig. Was aus seinem unehelichen Sohn wurde, der vermutlich 1937 zur Welt kam, ist unbekannt.
Nach einem Beschwerdebrief von Max Richter an den „Führer“ – „im Wanderhof Herzogsägmühle sei eine Kontrolle nötig“ – erfolgte ein Verhör, bei dem er schimpfte und mit seinem Stock drohte. Darauf wurde er in Schutzhaft genommen und als „Aufwiegler“ am 25.1.1938 „zur Erziehung“ ins KZ Dachau überstellt.
Laut Sterbeurkunde beging er ein Jahr später, am 28.1.1939, Selbstmord.
Am 9. Juli 2020 wurde für ihn ein Stolperstein verlegt.
Sein Name steht auf dem Mahnmal für Opfer der NS-Zeit auf dem Feuerbacher Friedhof.
Recherche und Text: Heinz und Hildegard Wienand
Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf