Robert Rebmann kam am 26. Januar 1912 in Vaihingen a. F. als Sohn des Gipsermeisters Johannes Rebmann und seiner Frau Pauline, geborene Murthum, zur Welt. Die Familie wohnte in der Katzenbachstraße 50 in Vaihingen. Von sechs Kindern war er das zweitjüngste Kind.
Im Alter von zehn Jahren hatte er einen schweren Unfall. In der elterlichen Scheune stürzte er etwa vier Meter ab und war für einige Zeit bewusstlos. Nach der Volksschule in Vaihingen ging er bei seinem Vater in die Lehre und arbeitete danach als Gipser bei ihm.
Robert Rebmann galt als ruhiger und gutmütiger Mensch. Etwa ab 1930 veränderte sich sein Wesen. Er verstand sich mit dem Vater nicht mehr, und es kam zu Zusammenstößen mit diesem bei der Arbeit. Wenn er sich über etwas ärgerte, zerschlug er Geschirr oder auch einen Stuhl. Einmal ist er von daheim weggegangen und die ganze Nacht über in Stuttgart herumgelaufen.
Am 26. März 1932 wurde Robert Rebmann von seinem Bruder Adolf in die Psychiatrische Abteilung des Bürgerhospitals in Stuttgart gebracht. Bereits am 11. April 1932 holte ihn der Bruder aber wieder heim zu den Eltern. Danach ging der Streit mit dem Vater weiter. Nach einer Auseinandersetzung mit dem Vater brachte ihn der Bruder am 18. März 1933 erneut in das Bürgerhospital. In der darauf folgenden Nacht starb plötzlich der Vater.
Am 19. April 1933 wurde Robert Rebmann in die Heilanstalt Weissenau eingewiesen. Am 6. Dezember 1934 kam er noch einmal nach Hause, ab 15. Januar 1935 war er dann bis zu seinem Lebensende in dieser Anstalt. In einem grauen Bus wurde er am 27. Mai 1940 von der Heilanstalt Weissenau zu der Tötungsanstalt Grafeneck auf der Alb transportiert und am gleichen Tag dort in der Gaskammer ermordet.
Am 16. April 2012 wurde in Vaihingen vor dem Haus Katzenbachstraße 50 ein Stolperstein für Robert Rebmann verlegt.
Recherche und Text: Dr. Karl-Horst Marquart, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Vaihingen