Rosa Haas, geborene Reis, wurde am 8. März 1869 in Niederstetten bei Gerabronn/Württemberg als eines von sechs gemeinsamen Kindern von Josef Lämmle Reis und seiner Frau Pauline geboren. Sie hatte neben den leiblichen Geschwistern noch neun Halbgeschwister.
Rosa Reis war verheiratet mit dem am 21. April 1856 in Gissigheim/Württemberg geborenen Kaufmann Ferdinand Haas. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Tochter Friedl Haas und Sohn Richard Haas.
Wann die verwitwete Rosa Haas in das „Judenhaus“ Marquardtstr. 6 umziehen musste, bevor sie ins Zwangsaltersheim für jüdische Menschen nach Haigerloch verbracht wurde, bleibt unklar.
Die 73-jährige Witwe wurde am 22. August 1942 von Stuttgart ins „Ghetto“ Theresienstadt deportiert und am 26. September 1942 mit dem Transport Nr. 1096 XIII/1-449, der ins Vernichtungslager Treblinka ging. Ihr Tod ist ungeklärt.
Ihrem am 26. Dezember 1900 geborenen Sohn Richard gelang zunächst die Flucht nach Frankreich, wo er 1942 verhaftet und am 2. September 1942 von Drancy ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert wurde, wo der 41-Jährige nach seiner Ankunft ermordet wurde.
Seit März 2005 erinnert in der Marquardtstr. 6 ein Stolperstein an Rosa Haas.
Recherche und Text: Gudrun D. Greth, Stolperstein-Initiative Stuttgart-Ost