Waldemar Völker wird am 25. Juni 1916 in Feuerbach in der früheren Seestraße 15, heutige Kruppstraße, geboren in einem Haus, in dem sich die Gaststätte „Kupferhammer“ befand.
Waldemars Vater ist von Beruf Feilenhauer, die Mutter Hausfrau. Waldemar ist sehr naturverbunden. Seine liebsten Aufenthalte sind im Wald, auf Wiesen und Feldern. Schon als Volksschüler macht er sich dadurch unbeliebt, dass er die von seinem Lehrer aufgetischten Geschichtslügen vor der ganzen Klasse kritisiert und richtigstellt. Er erlernt den Beruf des Schneiders.
Im Mai 1933, die Nationalsozialisten sind an der Macht, erwischt ihn die Gestapo beim Kleben von Plakaten mit antifaschistischem Inhalt. Er wird verhaftet und nach 6 Tagen Haft freigelassen. Ein Jahr später wird er wieder festgenommen wegen Hochverrat, kann aber der Gefängnishaft entgehen, indem er in die Schweiz flieht.
Er kommt 1935 zurück nach Stuttgart und beteiligt sich an der illegalen Arbeit der Kommunisten gegen den Faschismus. Er wird erneut verhaftet und vom OLG Stuttgart zur Gefängnishaft verurteilt, kann wieder in die Schweiz entkommen, wird aber in Basel von seinem Quartiergeber an die Gestapo verraten. Die Schweizer Kantonspolizei verhaftet ihn, setzt ihn für 6 Wochen fest und weist ihn dann nach Frankreich aus. Er lässt sich als Soldat ausbilden und wird einer internationalen Brigade zugeteilt, die im Juli 1937 im Spanischen Bürgerkrieg zum Einsatz kommt.
Waldemar kämpft gegen die Truppen Francos. In der Nähe von Madrid kommt es zu Kampfhandlungen. Als Waldemar seinen verwundeten Ausbildungsoffizier retten will, trifft ihn selbst eine Handgranate, die ihn am 7. Juli 1937 tötet.
Am 8. Mai 2007 wurde ihm ein Stolperstein gesetzt.
Sein Name steht auf dem Mahnmal für Opfer der NS-Zeit auf dem Feuerbacher Friedhof.
Recherche und Text: Heinz Wienand, Stolperstein-Initiative Feuerbach/Weilimdorf