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Reaktion auf die Landtagswahlen aus den USA

Wenige Stunden nach Schließung der Wahllokale in Thüringen und Sachsen erreichte uns eine Mail aus den USA von der Nachfahrin eines Holocaustopfers, für das wir letztes Jahr einen Stolperstein verlegt hatten:

“Ever since Joe Biden endorsed Kamala Harris for president, I have gone from depressed to actually happy. I was in the process of contacting an attorney to apply for German citizenship, which is an expensive and time consuming process. Now, I don’t feel the need to, at least not now, and then I see the news that the far right is going to win in a German state. I do hope the world comes to its senses and takes a humane and responsible approach to migration. Climate change is going to require some creative thinking. I still think of my grandmother and my family who were killed every day. I follow the Auschwitz memorial on Twitter and see the stories and photos of those who were taken. Every one is jarring.”

Abschließend wünscht uns die Briefeschreiberin weiterhin viel Erfolg bei unseren nicht enden wollenden Recherchen und bedankt sich für das, was wir mit dem Stolperstein für ihre Familie getan haben. Hier noch die Übersetzung des Statements, das zeigt, wie aufmerksam und besorgt die Wahlergebnisse im Ausland gerade auch von den Nachfahren der Naziopfer verfolgt werden: 

“Seitdem Joe Biden Kamala Harris als Präsidentschaftskandidatin unterstützt hat, bin ich nicht mehr nur deprimiert, sondern sogar glücklich. Ich war gerade dabei, einen Anwalt zu kontaktieren, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen, was ein teurer und zeitaufwändiger Prozess ist. Jetzt habe ich nicht das Gefühl, dass das nötig ist, zumindest nicht jetzt. Und dann sehe ich die Nachricht, dass die extreme Rechte in einem deutschen Bundesland gewinnen wird. Ich hoffe, dass die Welt zur Vernunft kommt und einen humanen und verantwortungsvollen Umgang mit der Migration wählt. Der Klimawandel wird einiges an kreativem Denken erfordern. Ich denke immer noch jeden Tag an meine Großmutter und meine Familie, die ermordet wurden. Ich folge der Auschwitz-Gedenkstätte auf Twitter und sehe die Geschichten und Fotos derer, die ermordet wurden. Jedes einzelne ist erschütternd.”